Lancome

Lancome Adventskalender Test anstatt große Packungen

„Ein super Geschenk mit vielen hochwertigen Proben“ – so beginnt eine Fünf-Sterne-Bewertung. Die Käuferin nutzt den Kalender wie ein Testlabor, um herauszufinden, welche Produkte sie sich später in Vollgröße kaufen möchte. „Also das Geld ist es wert, kein Billigkram“, schreibt sie. Ihre Sichtweise: Du bezahlst für die Chance, teure Kosmetik risikofrei zu probieren, bevor du 80 Euro für eine Creme ausgibst.

Dann die andere Seite. Eine Kundin vergibt einen Stern und schreibt: „Er besteht zu 95 % aus Proben, die man kostenlos in einer Parfümerie bekommt. Der Preis dafür ist Wucher!“ Eine niederländische Mutter nennt es direkt beim Namen: „To me it’s a scam!” Sie kaufte ihn für ihre Teenager-Tochter und bereute es, sobald die ersten Türchen geöffnet waren.

Beide haben recht. Und beide liegen falsch. Es kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.

Was steckt wirklich drin?

Also, seien wir ehrlich: Der Großteil sind tatsächlich Proben. Ich finde die billigen Sachets, die man aufreißt und die nach einmaligem Benutzen weg sind, nicht so toll. Aber ich möchte auch keine Produkte in Normalgröße. Die meisten Bewertungen erwähnen „Proben“, „Samples“ oder „Mini-Versionen“.

So sieht es auch ein Käufer: „Qualitativ sehr gut und auch ansprechend, aber doch verhältnismäßig zum Preis betrachtet viele kleine Pröbchen“. Ich gebe vier Sterne, weil die Qualität stimmt. Aber dieser Nachsatz – man spürt förmlich das Zögern beim Tippen.

Keine Frage, die Marken sind hochwertig. Lancôme und vielleicht auch andere Luxusmarken aus dem Portfolio. Eine Käuferin sagt, dass sie die Produkte alle gut verträgt. Das ist ein interessanter Punkt, der oft übersehen wird. Bei Kosmetik geht’s nicht nur um den Preis, sondern auch darum, dass deine Haut mitspielt.

Das Proben-Dilemma

Hier wird’s philosophisch. Was ist eine Probe wert?

In der Parfümerie bekommst du sie geschenkt – als Dreingabe, als Anreiz, als „probieren Sie mal“. Null Euro. Aber: Du kannst dir nicht aussuchen, welche. Du bekommst drei, vier Stück mit, die zufällig gerade da sind oder die die Verkäuferin loswerden will.

In diesem Kalender sind 24 kuratierte Produkte enthalten. Jemand hat sich Gedanken darüber gemacht, welche Kombinationen Sinn ergeben. Es gibt verschiedene Kategorien: Hautpflege, vielleicht Parfüm, eventuell Make-up. Du zahlst für die Auswahl, für die Zusammenstellung und dafür, dass jemand die Produkte für dich vorsortiert hat.

Ist das 190 Euro wert? Das ist die Gretchenfrage.

Für wen macht das Sinn?

Eine Kundin auf Amazon schrieb: „Ich habe mir das mal bestellt, weil ich neugierig war.” Dieses „neugierig” ist der Schlüssel. Wenn du ohnehin 200 bis 300 Euro pro Jahr für Kosmetik ausgibst und gerne Neues testest, bevor du die große Packung kaufst, könnte der Kalender für dich geeignet sein. Du bekommst einen Überblick, ohne dich auf einzelne Produkte festzulegen.

Wenn du jedoch denkst: „Wow, 24 Luxusprodukte für 190 Euro, das sind nur 8 Euro pro Produkt!”, wirst du enttäuscht sein. Denn es handelt sich nicht um Vollgrößen. Du bezahlst letztendlich für Luft. Oder besser: für edle Verpackungen mit wenig Inhalt.

Die Meinungen zu dem Kalender sind sehr unterschiedlich. Manche finden ihn mega, andere meinen, das wäre ein großer Fehler. Es gibt kaum Spielraum: Entweder man fühlt sich clever, weil man viele Marken testen kann, oder man fühlt sich betrogen, weil man für Gratisproben bezahlt hat.

Mehrere Käufer:innen sagen, sie seien es gewohnt, den Kalender in einer Parfümerie zu kaufen. Sie sagen, dass sie ihn für wesentlich besser halten, obwohl er billiger ist. Auch Douglas Müller hat Kalender. Oft sind sie günstiger und es gibt mehr Größen. Warum also dieser hier?

Der Verkäufer bekommt gute Bewertungen. Er liefert schnell und bietet einen guten Service. Das Problem liegt also nicht beim Händler, sondern beim Konzept selbst.

Hier ist mein Fazit:

Ein Kosmetik-Adventskalender für 190 Euro ist schlichtweg zu teuer. Das ist mehr, als die meisten Menschen für ihren Adventskalender ausgeben.

Du bekommst hochwertige Marken. Du hast auch mal Abwechslung. Du kannst es testen, bevor du es kaufst. Das ist ein Vorteil. Du bekommst das Gleiche wie andere. Es ist enttäuschend, wenn man erst im Nachhinein merkt, dass die gleiche Probe im Lancôme-Geschäft kostenlos auf dem Tresen liegt.

Wer sollte ihn kaufen? Jemand, der gerne Luxuskosmetik benutzt, viel testet und 190 Euro für die richtige Produktwahl ausgibt. Es ist keine günstige Auswahl, sondern eine sorgfältig zusammengestellte.

Wer sollte das nicht tun? Wer denkt, dass „Wert 350 €“ bedeutet, dass 350 Euro drin sind, liegt falsch. Alle denken, sie machen Geschäfte. Das war teuer.

Noch eine Überlegung: Für 190 Euro kannst du dir in der Parfümerie zwei, drei Produkte kaufen, die du wirklich willst – in Vollgröße. Frag nach allem anderen, wenn du probiert hast. Das kostet dich keinen Euro extra. Ergebnis: ähnlich, aber kein böses „hätte ich mal“-Gefühl am 25. Dezember.

Manchmal ist es besser, nicht alles zu kaufen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert